Was sind Wurzelschutzvorhänge?
Wird bei Baumaßnahmen in den Wurzelbereich des Baumes hinein gebaut, ist es im Sinne der Erhaltung von Bäumen erforderlich, einen Wurzelschutzvorhang anzulegen. Er hat keine statische Funktion für den Baum oder die Baugrube. Ein Wurzelschutzvorhang stellt selbst einen Eingriff in das Gleichgewicht des Baumes dar. Er soll den Schaden für den Baum minimieren. Dabei wird am günstigsten eine Vegetationsperiode vor dem Bau mit dem Anlegen begonnen. Hierzu wird in Handschachtung ein mindestens 25 cm breiter Graben maximal bis zur Baugrubensohle tief ausgehoben. Der Abstand zum Stamm darf nach DIN 18920 nicht weniger als 2,50 m betragen. Die Wurzeln sind auf der baumzugewandten Seite des Grabens mit einem scharfen, glatten Schnitt zu durchtrennen. Bei Bedarf sind die Schnittränder zu glätten. Die entstandenen Schnittwunden sind mit Wundverschlussmittel oder besser mit wachstumsfördernden Mitteln zu verstreichen. Danach wird an der baugrubenzugewandten Seite des Grabens eine Schalung aus verrottbaren und luftdurchlässigen Materialien hergestellt. Dazu werden in einem Abstand von ca. 1 m rohe, nicht imprägnierte Pfähle eingeschlagen. An ihnen wird ein „blanker“ Maschendraht befestigt. Hinter den Draht wird ein verrottbares Gewebe gespannt. Bis etwa 40 cm unter der Bodenoberfläche wird mit geeignetem Unterboden verfüllt. Die Oberbodenschicht wird bei Bedarf speziell aus Humus, Blähton, Sand o.Ä. gemischt. Die Lagen werden nicht verdichtet. Diese Schalung verbleibt während der gesamten Bauzeit. Der Wurzelschutzvorhang ist ständig feucht zu halten und unter Umständen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. So kann der Schaden durch einen Eingriff in den Wurzelraum verringert werden.